- Veranstalter zählen an acht Festivaltagen rund 340.000 Besucher
- Vor allem die „Mama Shakers“ sorgten für frischen Wind beim weltweit größten und ältesten Festival für Traditional Jazz
- Finanzsorgen trüben Ausblick auf das kommende Jahr
Am heutigen Sonntagabend geht das 52. INTERNATIONALE DIXIELAND FESTIVAL zu Ende. Es machte erneut deutlich, dass sich in der Traditional Jazz-Szene gerade ein Generationswechsel vollzieht. So hatten die Festivalmacher der SFV auch diesmal wieder exzellente junge Bands eingeladen, die mit den „alten Hasen“ mehr als nur mithalten können und beim Publikum für nicht enden wollende Begeisterung gesorgt haben. Allen voran konnten sich die Mama Shakers aus Frankreich über Standing Ovations und „Zugabe“-Rufe freuen, wo auch immer sie spielten. Die Pariser Band um ihre schwedische Frontfrau Angela Strandberg drückte dem Festival mit ihrer energiegeladenen Interpretation des Hot Jazz aus den 1920er Jahren zweifelsohne ihren Stempel auf. Aber auch Bands wie die international besetzte Jungle Jazz Band (Berlin) oder The OhnO! Jazzband (Niederlande) dürfen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
„Wir haben uns bereits im Vorjahr auf die Fahnen geschrieben, mit exzellenten jungen Bands frischen Wind ins Festival zu bringen, um damit auch verstärkt ein jüngeres Publikum anzusprechen. Dass wir damit richtig liegen, hat sich dieses Jahr wieder gezeigt. Deshalb werden wir dieses Konzept weiter verfolgen. Letztlich ist es die Mischung aus erfahreneren Bands und Newcomern, die unser Festival auch international so besonders macht – bei Publikum und Künstlern gleichermaßen“, sagt Festivalsprecher Hendrik Meyer.
Mit dem heutigen Programm zum Finale zählten die Veranstalter in den insgesamt acht Festivaltagen rund 340.000 Besucher. In über 40 Veranstaltungen erklangen 250 Stunden Musik, davon 110 Stunden eintrittsfrei – die zahllosen spontanen musikalischen Einlagen an so ziemlich jeder Ecke in der Innenstadt nicht mitgerechnet. In Dresden zu Gast waren 38 Bands und Solisten aus zehn Ländern. Sie alle versprühten beim weltweit größten und ältesten Musikfestival für Traditional Jazz jede Menge Lebensfreude.
„Nach dem schleppenden Vorverkauf, den streckenweise sehr schwierigen Vorbereitungen und finanziellen Herausforderungen, die nicht zuletzt Kürzungen im eintrittsfreien Programm zur Folge hatten, sowie angesichts der zahlreichen Parallelveranstaltungen in der Stadt und des wechselhaften Wetters sind wir mehr als zufrieden mit der 52. Ausgabe des INTERNATIONALEN DIXIELAND FESTIVALS. Es hat am Ende unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Steffen Kiefer, Vereinschef der Sächsischen Festival Vereinigung e.V. (SFV) und Produktionsleiter des Festivals.
Veranstalter gehen mit Sorgen und finanziellem Minus in die Festival-Planungen für 2025
Die Macher des INTERNATIONALEN DIXIELAND FESTIVALS schauen bei aller Vorfreude mit Sorge auf das kommende Jahr. Völlig offen ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob und wie sich das eintrittsfreie Programm auf der „Dresdner Jazzmeile“ im 53. Festival-Jahrgang finanzieren lässt.
Produktionsleiter Steffen Kiefer: „Was wir brauchen, ist langfristige finanzielle Planungssicherheit. Und die haben wir im Moment nicht, ganz im Gegenteil. Wir gehen mit einem Minus von 60.000 bis 80.000 Euro in die Vorbereitungen für den 53. Festival-Jahrgang und planen dafür vorerst nur mit ticketpflichtigen Veranstaltungen. Die eintrittsfreie Jazzmeile bleibt in unseren Überlegungen für 2025 zunächst unberücksichtigt. Ohne eine ambitioniertere und kontinuierliche finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand wird es langfristig nur noch ein Dixieland-Festival in der Ticketvariante und nicht mehr auf der Straße geben. Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Jazzmeile ein integraler Bestandteil unseres Festivals ist und die Streichung ein schmerzhafter Einschnitt für die gesamte Dixie-Familie wäre, also sowohl für unser Publikum als auch für uns als Veranstalter. Auch für Dresden wäre das ein herber Verlust, zieht das Festival doch Jahr für Jahr zehntausende Besucher aus aller Welt in die Stadt. Dennoch können wir nur das planen und durchführen, was auch finanziell abgesichert ist. Würde beispielsweise die Institutionelle Förderung der Stadt von derzeit 31.000 auf 90.000 Euro erhöht werden, wären wir in der Lage, die eintrittsfreien Veranstaltungen wie gewohnt anzubieten.“
Das 53. INTERNATIONALE DIXIELAND FESTIVAL wird vom 11. bis 18. Mai 2025 in Dresden stattfinden. Der Kartenvorverkauf startet im Herbst 2024.
